Thomas Spitzer, bedroht Hazels Erfolg deine Männlichkeit?
Shownotes
Diese Folge ist schon vor vier Wochen bei Podimo erschienen: https://podimo.de/maenner_podcast In der Podimo App findest du die neuesten Folgen immer zuerst und kostenlos als Video – einfach kostenlos die App downloaden und sofort anhören und anschauen. Außerdem findest du in der Podimo App auch zu jeder Folge einen Bonusteil. __ Wie steht man neben einer so erfolgreichen Frau, ohne sich klein zu fühlen? Sebastian spricht mit Podcaster, Comedian und Unternehmer Thomas Spitzer über seine Rolle in der zweiten Reihe, über gekränkte männliche Egos, die Aussöhnung mit seinem Vater und warum er den Erfolg seiner Frau, Hazel Brugger, nicht als Bedrohung, sondern als gemeinsame Stärke erlebt. Ein Gespräch über Vertrauen, Vaterschaft und gemeinsame Ziele.
Das “Hazel Thomas Hörerlebnis” gibt es jeden Montag überall wo es Podcasts gibt.
Neue Folgen von "Männer weinen heimlich" hört ihr jeden Dienstag zuerst bei Podimo und die Bonusfolgen gibt es exklusiv jeden Sonntag nur bei Podimo.
Social Media: “Männer weinen heimlich”: @maennerweinenheimlich_podcast
Thomas Spitzer: @spitzer_thomas
Sebastian Tigges: @tigges
“Männer weinen heimlich" ist eine Produktion von Sebastian Tigges im Auftrag von Podimo. Host: Sebastian Tigges Redaktion: Freerk Sitter Schnitt: Clara Adami Ton: Tobias Koett Video: Nicole Staerke Musik: Ben Bernschneider Cover-Design Podimo: Tim Schöll Marketing Podimo: Majbritt Doege Executive Producer Podimo: Madeleine Petry
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Transkript anzeigen
00:00:00: Ich hab ganz früher relativ viel Kontakt mit meinem Vater gehabt und dann halt eben eine ganz lange Zeit quasi
00:00:06: gar nicht.
00:00:06: Und dann irgendwann, es war dann eigentlich ganz schön, hatte ich wieder eine direkte Verbindung zu ihm, weil er dann, glaub ich, gemerkt hatte, wenn ich mich jetzt nicht mit dem befasse, dann haben wir einfach gar keine Beziehung
00:00:18: mehr.
00:00:18: Und hast du es ihm dann leicht gemacht oder?
00:00:21: Ich hab ihm einmal alles gesagt, was ich an ihm scheiße finde.
00:00:25: Echt?
00:00:25: Ja.
00:00:26: Wow.
00:00:26: Dann haben wir uns umarmt und geweint und dann war alles okay.
00:00:31: Hallo zusammen, mein Name ist Sebastian Teges und ihr hört oder schaut Männer weinheitlich.
00:00:35: Schön, dass ihr dabei seid.
00:00:36: Ich bin leider gut da drin, die Wahnsignale meines eigenen Körpers zu ignorieren, wenn ich eigentlich eine Pause brauche.
00:00:42: Ich geht das heute zwar schon besser hin als früher, aber da ist immer noch ziemlich viel Luft nach oben.
00:00:46: Mir fällt es schwer, meine eigenen Grenzen zu respektieren und daraus die Konsequenzen zu ziehen.
00:00:50: Das hat wahrscheinlich schon auch was mit diesem Leistungs- und Männlichkeitsding zu tun.
00:00:54: Immer durchziehen, egal was kommt.
00:00:56: Lieber die Zähnen zusammenbeißen und weitermachen, doch der Körper vergisst nichts und irgendwann kommt die Rechnung.
00:01:02: Mein heutiger Gast kennt sich bestens mit dem Auslohn von persönlichen Schmerzgrenzen und dem Leben auf der Überholspur aus.
00:01:07: Er ist Autor, Comedian, Podcaster, Unternehmer und Vater.
00:01:11: Zusammen mit seiner Frau hat er ein beeindruckendes kreatives Universum erschaffen, dem er sich selbst manchmal als den unterstützenden Passgeber bezeichnet.
00:01:17: Und gleichzeitig ist er jemand, der offen über den Preis dieses Erfolgs spricht.
00:01:21: Mich beeindruckt seine Ehrlichkeit und wie humorvoll er all diese verschiedenen Rollen und Baustellen unter einen Hut bekommt.
00:01:26: Und vielleicht bin ich auch ein bisschen neidisch.
00:01:28: Auf jeden Fall freue ich mich sehr, dass er heute hier ist.
00:01:30: Herzlich willkommen, Thomas Spitzer.
00:01:31: Hallo.
00:01:32: Schön, dass du da bist.
00:01:33: Ich freue mich wirklich sehr.
00:01:35: Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich dich vorstelle mit der Mann von.
00:01:40: Und dann habe ich überlegt, ob das für dich
00:01:44: auch
00:01:45: nervig ist, weil ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, jetzt ist jetzt meine Ex-Frau.
00:01:48: Aber selbst neulich war ich beim Frühstücksfernsehen oder so und da wurde ich dann vorgestellt mit der Ex von.
00:01:55: Und mich nervt es immer noch.
00:01:57: Ja?
00:01:58: Ja.
00:02:00: Mich nervt es gar nicht.
00:02:01: Dich nervt es gar nicht.
00:02:02: Also, null kommen noch.
00:02:02: Ganz ehrlich?
00:02:03: Ja, wirklich.
00:02:04: Also, hundert Prozent.
00:02:06: Ähm, ich find's...
00:02:08: Aber wird Hazel auch vorgestellt mit die Frau von?
00:02:11: Nee, nie.
00:02:11: Okay.
00:02:13: Es wär auch strange.
00:02:14: Also, das würde mich wirklich überraschen.
00:02:16: Also, es macht nichts mit deinem Ego.
00:02:18: Ich denke nicht.
00:02:19: Ich weiß nicht.
00:02:19: Also, ich mein... So was... Ich glaub, man kann das ja selber nicht... einschätzen, wie das eigene Ego ist oder ich glaube das kommt immer von außen.
00:02:30: Also es ist wie.
00:02:31: ich glaube man kann ja auch nicht selber sagen, ob man Arschloch ist.
00:02:34: Das ist glaube ich das kommt dann halt so.
00:02:36: Interessant.
00:02:38: Also so diese Leute weiß sie die sagen.
00:02:40: Also ich bin ein guter Mensch so.
00:02:42: Ich glaube das...
00:02:44: Aber du kannst ja schon sagen ob dich das irgendwie, ob da so ein komisches
00:02:48: Gefühl
00:02:49: hochkommt oder so.
00:02:50: Na ja dann würde es ja nicht funktionieren.
00:02:52: Also dann würde... Also wenn ich jetzt quasi immer auch noch irgendwie auf die Bühne müsste, wenn Hazel auf der Bühne steht oder wenn ich nicht sagen könnte, ja geh du auf Tour und trete auf, alles super, mach dir keine Sorgen um die Kinder, ich pass auf dir auf, dann würde es ja nicht funktionieren, also von daher, keine Ahnung.
00:03:10: Aber ich glaube auch, dass wir da schon speziell sind, so als Paar.
00:03:15: Also ich glaube, wir sind ja kein jetzt irgendwie offenes Paar oder offenoffenes Paar oder sowas, aber wir sind auf jeden Fall, denke ich, in der Auslegung unserer Beziehung offener als andere Leute.
00:03:26: Wie meinst du das?
00:03:27: Das wird zum Beispiel getrennt Urlaub machen.
00:03:29: Ich kenn voll viele Paare, die das halt nie machen würden.
00:03:33: Weißt du oder, dass halt dann irgendwie nur einer mit den Kindern unterwegs ist.
00:03:36: Oder wir drehen manchmal zusammen, also arbeiten zusammen oder so.
00:03:41: Und die Leute wissen gar nicht, dass wir zusammen sind und den fällt es gar nicht auf.
00:03:44: Weil wir einfach ganz normal, also wir halten es nicht die ganze Zeit Händchen und geben uns ständig Bussis oder so.
00:03:50: Ihr habt auch
00:03:50: getrennte Schlafzimmer, oder?
00:03:51: Ja, also im Moment auf jeden Fall wegen den Kindern, aber wir würden eigentlich gerne wieder in einem Bett schlafen.
00:03:56: Wie lange macht das jetzt schon?
00:03:58: Vier Jahre, drei Jahre.
00:04:00: Wir haben das auch gemacht, auch so, um damit wenigstens einer von uns beiden beend.
00:04:03: Genau.
00:04:04: Ich habe schon nach ein paar Jahren gemerkt, das macht schon auch was mit der Beziehung, ne?
00:04:07: Wenn man immer noch so im Funktionsmodus ist, und ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber wenn ihr getrennt Urlaub macht und so, dann habt ihr das glaube ich schon ein bisschen besser begriffen als wir das damals.
00:04:15: Also, ihr arbeitet ja auch viel zusammen.
00:04:17: Und wenn man viel zusammenarbeitet und dann auch noch ein paar ist und Eltern und blau und dann da ist man ja, wird dann der Partherapeut das genannt komplett fusioniert irgendwann.
00:04:26: Ja, also ich glaube, dass wir zum Beispiel im Urlaub vielleicht dann eher Abstand suchen und andere Suchenden im Urlaub eher näher, also andere Familien finden ja im Urlaub zusammen, die sich vielleicht halt im Alltag nicht so oft sehen.
00:04:37: Und wir haben... eine sehr spezielle Situation, die aber auch natürlich wahnsinnig Vorteile mit sich bringen kann, dass ich zum Beispiel zu Hause unsere Kinder die ganze Zeit sehe.
00:04:48: Also es gibt quasi keinen Tag, wo ich die nicht sehen kann und auch nicht einfach nur eine Stunde zwischen achtzehn und neunzehn Uhr, sondern halt morgens, mittags, abends.
00:04:57: Und ja, ich finde, der Begriff privilegiert ist so ein bisschen abgenutzt, aber ich empfinde das schon als großes... Geschenk so leben zu können, klar.
00:05:09: Hat es auch Nachteile?
00:05:12: Also, man muss auf jeden Fall mehr kommunizieren, wenn es weniger Struktur von außen gibt.
00:05:18: Das ist so das Ding.
00:05:19: Also, ich glaube, vielleicht die größte Fehleinschätzung, wenn es um Freiheit geht, ist, dass Freiheit bedeutet, dass alles einfacher wird.
00:05:29: Das ist gar nicht so.
00:05:31: Ich habe auch mal irgendwo gelesen, ich weiß nicht, ob das stimmt, dass... Jeder Mensch sich eigentlich selbstständig machen kann, aber wissen muss, dass Selbstständigkeit bedeutet, dass man bis zu dreimal so viel arbeitet wie sonst.
00:05:42: Also man denkt halt, ja cool, dann bin ich frei, dann bin ich im Homeoffice, dann keine Ahnung, kann ich selbst entscheiden, wo ich arbeite, was eine Geschäftsreise ist und was nicht und so weiter und so fort, was ein Geschäftsessen ist.
00:05:54: Aber es bringt natürlich auch sehr viel... Ja, also die Gefahr ist halt groß, dass alles miteinander vermischt wird und dass, wenn es ein Problem gibt, dass man nicht mehr klar diagnostizieren kann, was ist jetzt genau das Problem und was wäre genau eine Lösung?
00:06:10: Habt ihr so in der Beziehung, was das berufliche betrifft, so feste Rollen?
00:06:16: Ja.
00:06:17: Wahrscheinlich schon ziemlich eingespielt so.
00:06:19: Du hast ich mal, hab ich im Intro auch gesagt, so als Passgeber betitelt selbst und, hey, sen mach die Tor rein, wie kann ich mir das vorstellen?
00:06:27: Genau so, also das würde ich genau so sagen.
00:06:30: Also auch da, ich weiß nicht immer nicht genau, in wiefern es was bringt, wenn ich meine eigene Rolle oder meine Sicht auf die Dinge beschreibe, weil ich glaube, hinterlustig der Podcast heißt Männer waren heimlich und mir ist bei der Recherche, wenn man so will, aufgefallen oder der... Selbst Chao sagt ihr glaube ich oder im Podcast.
00:06:58: Ihr sensibler Mäser.
00:06:59: Nein Quatsch.
00:07:00: Zudem seht ihr dich nicht?
00:07:02: Doch ich bin sehr sensibler Mensch auf jeden Fall.
00:07:06: Mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich sehr viel heimlich mache.
00:07:09: Also nicht heimlich im Sinne von das darf niemand sehen oder sowas, sondern ich finde es schön und ziehe auch... Freude daraus, nicht gesehen zu werden oder Dinge zu machen, die nicht gesehen werden.
00:07:23: Also ich sage auch immer so, eine gute Arbeit ist eine, die man nicht sieht.
00:07:27: Seitens natürlich, eine Person steht vor der Kamera und auf der Bühne, dann ist es was anderes.
00:07:30: Aber als der guter Filmschnitt ist eine, die man nicht merkt.
00:07:34: Gute Filmmusik ist eine, die man nicht hört und so.
00:07:36: Okay, aber das ist ja was anderes.
00:07:37: Also wenn du sagst, deine Arbeit, was ja auch spezifisch mit der Art der Arbeit zu tun hat, wenn man die nicht sieht, dann ist es eine gute Arbeit.
00:07:48: Wenn wir jetzt von Wein reden und anderen Dingen, die du vielleicht lieber heimlich tust, hat es dann vielleicht einen anderen Grund, dass du dich da zurückziehst.
00:07:55: Vielleicht,
00:07:56: dass
00:07:56: dein Leben so viel in der Öffentlichkeit stattfindet und du dann irgendwie diesen privaten Raum noch mehr erschaffen
00:08:03: willst.
00:08:03: Ich mag das nicht, wenn man, also zum einen finde ich es eh immer schwierig.
00:08:09: sich öffentlich extrem verletzlich zu zeigen.
00:08:12: Ich glaube, in der Folge mit Sascha Lobo habt ihr da auch ein bisschen darüber geredet.
00:08:14: Es fand ich sehr spannend, dass er gesagt hat, es gibt eigentlich gar keine Authentizität.
00:08:19: Und wenn man öffentlich leidet, hat das immer auch was von selbst Mitleid.
00:08:23: Das war natürlich eine sehr krasse Aussage.
00:08:25: Ich weiß nicht, ob ich das so sehen würde.
00:08:27: Es gibt schon so Momente.
00:08:29: Ich glaube, letztens bei dem Torwart... Sven Ulreich war das so, dass er angefeindet wurde, dass er bei manchen FC Bayern spielen nicht war.
00:08:38: Und irgendwann hat er gesagt, hey, Leute, ich war nicht da, weil mein Sohn schwer krank war und er ist jetzt übrigens gestorben.
00:08:46: Und ich glaube, in solchen Momenten ist es auch gut, als Person der Öffentlichkeit mal zu sagen, lass mich alle in Ruhe, weil mir geht es gerade wirklich nicht gut.
00:08:55: Also das wirklich so als, wie man es so so ... Ein
00:08:58: Grenze.
00:08:58: Genau, einfach eine Grenze.
00:08:59: So wie so eine Firewall-Quart.
00:09:02: Das war es jetzt irgendwie.
00:09:04: Da bitte nicht weitergehen.
00:09:06: Das machen ja auch Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, relativ effektiv, würde ich sagen, dass sie halt manchmal dann zeigen, hey, ich krieg hier irgendwie den ganzen Tag Dickpicks und so und bitte, das ist ein Problem und lass das mal.
00:09:22: Aber ich weiß halt nicht genau, schau mal, wenn man was öffentlich macht, wird man halt immer bewertet.
00:09:29: Und wenn ich mich öffentlich verletzlich zeige oder auch Probleme öffentlich mache, Dann kriege ich halt so viel Input, dass ich nicht wüsste, inwiefern das helfen würde, das Problem besser zu machen.
00:09:41: Es sei denn natürlich, man weint einfach, jemand filmt zufällig und man hat es irgendwie nicht gemerkt und dann ist es auf einmal im Internet, keine Ahnung, kann ja auch sein.
00:09:48: Also ich will jetzt auch nicht jeden Schämen, der irgendwie öffentlich weint oder so.
00:09:52: Aber ich persönlich... Ich mag das auch nicht, wenn man weint.
00:09:56: Bei mir überschlägt sich dann die Stimme so.
00:09:59: Das ist so eine ganz komische Art.
00:10:01: Also ich kann dann auch mehr mal kaum reden und so.
00:10:04: Das mag ich irgendwie nicht.
00:10:05: Ich weiß auch nicht.
00:10:06: Also okay, ich verstehe, dass du nicht vor der Kamera weinen musst und so.
00:10:09: Und ich verstehe auch das, was Sascha damals gesagt hat mit diesem performativen Gedanken dahinter.
00:10:14: Aber jetzt mal so im privaten, fällt es dir da leicht, Gefühle zu zeigen.
00:10:18: Also im Raum deiner liebsten Mitmenschen oder?
00:10:21: Ja, auf jeden Fall.
00:10:22: Siehst
00:10:22: du dich komplett auf dich zurück?
00:10:23: Muss man auch.
00:10:24: Und versuche ich auch so oft die Möglichkeit.
00:10:26: Also immer, wenn ich die Kinder verabschiede, sage ich auch, ich liebe euch, sagen es auch zurück, was echt süß ist.
00:10:32: Gibt es ja auch Leute, die sagen, das ist eigentlich was für Partner.
00:10:35: Mein Vater zum Beispiel.
00:10:37: Nee, ich finde, das kann man wirklich auch zu Kindern sagen.
00:10:41: Oder ich geb dir ein Küsschen oder vordere ein Küsschen ein.
00:10:44: Sag halt komm, gib mir mal ein kleines Küsschen, ich geh jetzt für zwei Tage weg.
00:10:47: Oder irgendwie so.
00:10:49: Also natürlich auf die Backe, ich sag jetzt nicht, die müssen nicht irgendwie
00:10:52: auf die Backe.
00:10:52: Wenn ein Tochter sagt, ich sag auch mal, gib mir ein Küsschen, dann mach niemand.
00:10:55: Ja, so was, ja klar, kann ja auch.
00:10:57: Aber es ist ja auch so in der Form von, dass man sich irgendwie mag und wertschätzt.
00:11:04: Nee, ich glaube, dass das wahnsinnig wichtig ist.
00:11:07: Gefühle zu zeigen im engsten Kreis, aber ich glaube, dass es auch wichtig ist, zwischen in-group und out-group zu unterscheiden.
00:11:15: Und genauso wie ich jetzt nicht allen Leuten erzähle, was mein Netflix-Passwort ist, erzähle ich auch nicht allen Leuten, wie oft ich weine oder wie ich mich dabei fühle oder was gerade in mir vorgeht oder welche Krankheiten nicht gerade habe oder was heißt ich was.
00:11:30: interessiert einfach niemanden.
00:11:32: Und es gibt ja auch diese ganz klare Grenze, ich weiß nicht, jedes bei euren Kindern ist, also das wird zum Beispiel die Vornamen der Kinder nicht öffentlich machen, die Gesichter nicht posten.
00:11:40: Wenn ich mit der Familie unterwegs bin, poste ich, wenn dann danach, dass ich an dem Ort war, also so.
00:11:46: Es gibt auch so Sicherheitshürden quasi.
00:11:49: Du bist jetzt seit vier Jahren ungefähr Vater, ne?
00:11:52: Ja.
00:11:53: Ich so seit fünf und vieles, was ... Da so passiert ist, in diesem Prozess des Vaterwerens hat mich ehrlicherweise auch so ein bisschen schockiert.
00:12:05: Gibt's Dinge, die dich überrascht haben in deiner Rolle als Vater, mit denen du so nicht gerechnet hättest?
00:12:11: Ich komme aus einer Familie mit relativ vielen Kindern und beide meine Eltern haben auch jeweils sehr viele Kinder.
00:12:17: Also sehr viele Geschwister und...
00:12:20: Du wusstest, was da auf dich zukommt?
00:12:22: Ich glaube, ich bin Chaos ganz gut gewohnt und... Von daher hatte ich mich jetzt nicht so krass überrumpelt wie vielleicht andere.
00:12:33: Konntest du dann besser damit umgehen als Hazel auch?
00:12:35: Ich weiß.
00:12:36: Ich finde, dass das schon so unterschiedlich ist, weil bei Frauen kommt ja noch die ganze... Also, wenn ich jetzt über Frauen und Männer rede, dann immer über Cis Frauen, Cis Männer oder halt so wie... Also... quasi umgangssprachlich oder wie das bei uns passiert ist.
00:12:52: Ich sage jetzt nicht, dass das bei allen Leuten so sein muss und so weiter.
00:12:55: Aber ich glaube, also bei Frauen in der Schwangerschaft kommen ja noch körperliche und hormonelle Geschichten dazu und von daher ist das ja noch mal was komplett anderes.
00:13:04: Also ich kann nicht mal ansatzweise verstehen, was da alles in ihr vorgegangen ist, weil der ganze Körper verändert sich ja.
00:13:11: Übrigens auch nicht nur zum Schlechten, also sie hat auch danach Fähigkeiten gehabt, die sie vorher nicht hatte oder so.
00:13:18: Ich glaube, sie hat eine Schilddrüsenunter- oder Überfunktion und die war nach der ersten Schwangerschaft weg.
00:13:24: Also das ist krass, weil das Kind hat ja auch im Bauch so wie Stammzellen, womit die Mutter heilen kann und solche Sachen.
00:13:31: Das gibt es auch.
00:13:32: Das
00:13:32: wusste ich nicht.
00:13:33: Also es gibt ja auch Leute, die haben zum Beispiel vor der Schwangerschaft graue Haare und danach wieder farbige Haare oder umgekehrt.
00:13:39: Das
00:13:39: geht nur umgekehrt.
00:13:40: Ja,
00:13:40: ja, gibt es auch umgekehrt.
00:13:42: Oder es gibt ja auch dieses ... die Zähne wackelig werden oder sogar ein Zahn ausfällt oder so.
00:13:46: Aber gibt es auch in die Anrichtung ist viel, viel seltener und gibt auch nicht wirklich einen Grund, jetzt darüber zu reden.
00:13:53: Werdet alles schwanger, weil das ist irgendwie total toll oder so.
00:13:56: Nee, aber klar, da passiert wahnsinnig viel.
00:13:58: Man lernt sehr viel über sich und man muss sich, glaube ich, noch besser aufstellen, weil man halt einfach einer noch größeren Belastung ausgesetzt ist als Paar und Mensch.
00:14:11: Und auch irgendwie so alles Einheit.
00:14:14: Beschreib mal die Belastung.
00:14:16: Ja, also einmal ging es der Häsel wirklich ganz schlecht.
00:14:19: Da musste sie ja nach der ersten Schwangerschaft für drei Monate komplett aufhören zu arbeiten.
00:14:29: Da hab ich die Nächte gemacht mit dem Kind, wurde vom Kind teilweise alle halbe Stunde aufgewacht, aufgewägt jede Nacht, musste dann Taxi über Rechnung überweisen, den Haushalt schmeißen, unseren Mitarbeitern sagen, was sie machen können, ohne zu wissen, ob es überhaupt weitergeht, also ob ich sie irgendwann feuern muss, weil der Betrieb einfach komplett geändert wird.
00:14:52: Ja, also das war schon eine extrem intensive Zeit.
00:14:56: Da hab ich auch, glaub ich, ... pro Woche Kilo zugenommen oder so in der Zeit.
00:15:01: Also das war wirklich extrem.
00:15:03: Was hat dir geholfen in der Zeit?
00:15:04: Hast du dich irgendjemandem anvertrauen können?
00:15:06: Weil also ich ... ... wusste ehrlich gesagt nicht mit wem ich da übersprechen soll.
00:15:10: Es sind zwar auch ein paar aus unserem Umfeld auch gleichzeitig irgendwie älter geworden.
00:15:13: Aber bei denen hatte ich immer das Gefühl ja ... ... die sind schon auch müde und so, die sind auch gestresst, aber ... ... irgendwie kriege ich nie das hin.
00:15:20: Und ich hatte immer das Gefühl, ich kriege das selbst überhaupt nicht hin ... ... und habe mich dafür auch ziemlich geschämt.
00:15:25: und ... hatte dann dadurch bedingt aber auch das Gefühl, ich kann das jetzt keinem so richtig erzählen, weil die werden alle denken, ich übertreibe maßlos, beziehungsweise ich dachte auch selbst, ich übertreibe maßlos, dass ich einfach nicht fähig genug bin, um das alles zu stemmen.
00:15:39: Kannst du das nachvollziehen?
00:15:43: Ja, ich denke, dass man sich schon immer wieder fragt, wie soll ich das eigentlich alles schaffen?
00:15:48: Und wenn es jetzt schon so scheiße ist, wie ist es dann erst in einem halben Jahr oder so?
00:15:53: Das
00:15:53: dachte ich auch immer, es wird noch schlimmer.
00:15:55: Ja, man rechnet dann immer so hoch, wie mit Nachbarn.
00:15:57: Wenn es einen kleinen Streit gibt, dann denkt man immer so, wenn es jetzt schon diese kleine Spannung gibt, wie ist das dann erst in fünf Jahren.
00:16:03: Wer hilft in solchen Situationen?
00:16:05: tatsächlich nicht wirklich reden, sondern ich versuche dann eher so Spaziergang zu machen, zu Massage zu gehen.
00:16:15: Sport machen.
00:16:15: Also Sport ist wahnsinnig wichtig für mich, um stabil zu bleiben.
00:16:19: Hast
00:16:19: du es hinbekommen in der Phase?
00:16:21: Ja, also ich habe aber halt mit Trainer.
00:16:23: Also in der Phase habe ich angefangen mir einen Trainer zu holen, weil ich sonst nie Sport gemacht hätte.
00:16:27: Weil wenn man sich selber fragt, habe ich gerade Bock auf Sport, bin ich gerade fit genug, dann macht man das nicht.
00:16:32: Und der hat einfach, wenn ich richtig, der hat mich immer gefragt, wie gut bist du gerade drauf?
00:16:36: Wie gesagt, total scheiß, hab drei Stunden geschlafen.
00:16:39: Ja gut, dann machen wir jetzt nicht der Stunde Training, sondern zwanzig Minuten.
00:16:43: Und halt auch nur so achtzig Prozent.
00:16:46: Und so hat man sich dann langsam da so eingependelt.
00:16:48: Und Sport kann einem auch Kraft geben.
00:16:51: Also man denkt immer, man ist nach dem Sport total geschafft.
00:16:54: Aber es kann auch umgekehrt sein, dass man ein bisschen sich bewegt.
00:16:59: Vor allem draußen und dann geht es irgendwie wieder.
00:17:02: Ja, ich erlebte es jetzt auch, seitdem ich jetzt wieder Training mache.
00:17:04: Aber also in den ersten Jahren als Vater
00:17:07: diesen...
00:17:08: Schweinhund zu überwinden, überhaupt das zu schaffen, Sport zu machen.
00:17:11: Obwohl man ja weiß ist, einem danach besser geht, ist ihm überhaupt nicht gelungen.
00:17:14: Und es hat dann zu dieser Abwärtsspirale geführt.
00:17:16: Und irgendwann war ich dann drin in der Depression.
00:17:19: Das will ich nicht so nochmal erleben.
00:17:22: Wie bist du da wieder rausgekommen?
00:17:24: Therapie.
00:17:25: Aber ich muss das erst mal begreifen, dass ich das überhaupt habe.
00:17:27: Ich habe es überhaupt nicht gecheckt.
00:17:29: Wie hat sich das bei dir geäußert?
00:17:31: komplette Antriebslosigkeit, aber ich muss sehr weiter funktionieren.
00:17:34: Ich muss sehr für unseren Sohn und später für unsere Tochter.
00:17:38: Das ging gar nicht anders.
00:17:39: Es stellte sich die Frage nicht, ob ich jetzt aufstehe oder nicht.
00:17:45: Aber alles hat sich halt zehnmal so schwer angefühlt.
00:17:49: Egal was.
00:17:49: Also auch die banalsten Dinge jetzt Frühstück machen für meine Kinder.
00:17:52: Es war wirklich ein wahnsinniger Kraftakt.
00:17:56: Und ich dachte aber einfach, das ist so, das ist normal.
00:17:59: Das ist jetzt halt so, das ist mein Leben.
00:18:00: Und irgendwann, wirklich durch Zufall, habe ich dieses Hörbuch von Codecomer gehört, der dieses Buch geschrieben hat über seine Depression.
00:18:07: Und da habe ich gedacht, warte mal, das ist ja genau so, fühle ich mich ja.
00:18:11: Und dann habe ich mit ein paar Leuten gesprochen, die auch Erfahrungen damit hatten.
00:18:15: Und dann habe ich meinen Hausarzt angerufen und gesagt, pass mal auf, ich glaube, ich habe da ein Thema.
00:18:19: Und dann hat der Gott sei Dank mich an Therapeuten verwiesen.
00:18:23: Und dann habe ich es so nach und nach gecheckt.
00:18:25: Dann war ich irgendwann nur in der Tagesklinik und da habe ich es erst so richtig verstanden, was da eigentlich los war.
00:18:29: Aber während ich da drin war, hab ich's überhaupt nicht begriffen.
00:18:31: Ich dachte halt, ja, das war ja auch neu.
00:18:33: Also, ich hab ja vorher ein anderes Leben geführt.
00:18:36: Ich war ein Kanzlei, war ein Anwalt und so.
00:18:38: Und dann kam dieser Bruch, die geburt meines Sohnes, und Elternzeit lange und so.
00:18:42: Und es war ja alles neu.
00:18:43: Und deswegen konnte ich nicht so richtig sagen, da stimmt irgendwas nicht.
00:18:48: Sondern ich dachte, das ist jetzt so mein neues Leben.
00:18:50: Und es wird halt im Film immer so scheiße an.
00:18:52: Ich glaub, das ist doch der Hauptgrund, warum Eltern miteinander kommunizieren.
00:18:57: Ist das noch normal?
00:18:58: Oder muss ich ins Krankenhaus gehen?
00:19:01: Ja, ich hätte mich mehr austauschen sollen, aber ich hab, wie gesagt, ich hab gedacht, ja, da kann ich jetzt keinen drüber reden, wenn ich jetzt sage, jeder Tag fühlt sich an wie die absolute Hölle, weil ich jetzt Vater bin, kannst ja auch nicht sagen.
00:19:13: Also könnte man schon, aber hab ich nicht gemacht.
00:19:15: Aber so ist es ja auch nicht, oder?
00:19:17: Damals hat es schon so angefühlt, weil ich dachte so, ich hab wirklich jeden Tag gedacht, wann ist endlich Abend, dass ich ... mein Kind ins Bett bringen kann, weil es wirklich so jede Bewegung, alles was ich gemacht habe, war einfach unfassbar schwer.
00:19:29: Das war die scheiß Depression, das habe ich nicht gecheckt.
00:19:31: Naja.
00:19:32: Ja, ich frage mich auch manchmal, wie die Eltern das eigentlich hinbekommen haben, bevor es Psychopharmaka gab.
00:19:40: Ich frage mich das auch.
00:19:41: Manchmal sagt man ja, es sind andere Zeiten und unsere Eltern hatten zwar auch schon einen Arsch voll zu tun, aber, dass wenn so Zeiten leben, wo einfach so ganz viel zusammenkommt, plus dieses kleinen Familien da sein, also Eltern, die wirklich allein sind mit ihren Kindern und wenig Unterstützung haben, weil Großeltern häufig nicht da sind und so weiter und sofort, weil das Betreuungsangebot so schlecht ist.
00:20:06: Vielleicht will unsere Generation einfach zu viel und geht da drunter irgendwie ein bisschen kaputt.
00:20:11: Ja, es gibt halt wahnsinnig viele Baustellen, wahnsinnig viele Dinge, die sich verändert haben, auch zum Beispiel, dass Großeltern
00:20:19: oft...
00:20:20: nicht mehr zusammen sind, sondern getrennt.
00:20:22: Und deswegen ist halt wahnsinnig schwer es, wenn man drei Kinder hat, zu sagen, ich geb dir jetzt einfach mal alle zu oma.
00:20:27: Ich mein, die wird sich auch bedanken.
00:20:30: Und früher war das vielleicht, wenn man Großeltern hatte, die irgendwie Bauernhof hatten oder sowas, kommt man sie einfach hinschmeißen.
00:20:36: Da sind dann vielleicht noch ein paar andere Leute rumgesprungen.
00:20:39: Und ich glaube halt eben auch heutzutage wird halt mehr vermischt so.
00:20:44: Und das erfordert dann vielleicht noch mehr.
00:20:47: Reflektionen und Kommunikation für die einzelnen Sachen.
00:20:51: Wie ist es bei euch?
00:20:51: Habt ihr Unterstützung von den Großeltern?
00:20:54: Also kaum.
00:20:55: Also immer mal wieder, so alle paar Monate kommt mal eine Oma für einen Tag oder so.
00:21:02: Aber im Moment, also nicht jetzt so.
00:21:05: Aber ich finde auch gut, weil die haben natürlich auch andere Enkel und müssen da zum Teil auch mehr unterstützen.
00:21:10: Wir versuchen einfach uns komplett unabhängig zu machen.
00:21:12: Also unsere Devise war dann so viel... Hilfe wie möglich holen, alles was irgendwie hilft holen.
00:21:19: Und auch alles mit einer gewissen Regelmäßigkeit und mit gewissen Automatismen, dass es halt einfach läuft.
00:21:25: Habt ihr das von einfach anderen erkannt oder habt ihr da Zeit lang gebraucht, bis ihr dachtet, okay, es ist okay, sich mehr Hilfe zu holen?
00:21:31: So ein Ja hat das gebraucht.
00:21:33: Und dann haben wir irgendwann gedacht, ja, es geht gar nicht mehr anders.
00:21:36: Ihr musstet auch jetzt so richtig crashen, ne?
00:21:37: Ja, ja.
00:21:38: Aber ich glaube, das gehört auch dazu.
00:21:40: Ja.
00:21:41: Wie bist du aufgewachsen?
00:21:42: Mit was für ein Männerbild vor allem bist du aufgewachsen?
00:21:44: Du hast einen relativ erfolgreichen Vater.
00:21:49: Vergleichst du dich manchmal so?
00:21:53: Weil mein Vater ist auch rechtsanwalt, ich war auch rechtsanwalt und ich habe mich immer mit meinem Vater verglichen, dachte immer, pff, da komme ich nicht dran.
00:22:00: Das Lustige ist, dass er jetzt anfängt, sich mit mir zu vergleichen.
00:22:03: Ja,
00:22:03: bei mir tritt sich das auch gerade.
00:22:05: Das ist krass, aber es ist einfach eine Altersheule.
00:22:07: Ich wollte tatsächlich bewusst nicht... ... in seine berufliche Kerbe schlagen, weil mich das früher mal schon ... ... genervt hat bei irgendwelchen Medizinerkongressen oder so was, wenn ich halt ... ... als der Sohn von vorgestellt wurde.
00:22:19: Ah ja, das hatte ich genervt.
00:22:20: Ja, das fand ich halt irgendwie ein bisschen ... ... blöder.
00:22:22: Vielleicht auch lustig, dass jetzt quasi ... ... dass ich halt dadurch vielleicht auch schon gewohnt war irgendwie so ... ... immer so irgendwie, dass noch jemand anderes dabei ist, der ... ... der ... ... mehr strahlt oder so.
00:22:33: Ähm ... Das ist ähnlich bei uns.
00:22:35: Weil ich war auch immer der Sohn von oder der Bruder von auch.
00:22:38: Meine Schwester war, die ist zwei Jahre älter, die war immer in der Schule, die war immer auf die Schulen, auf die ich ging, wenn man sie zuerst und dann war sie erfolgreich und so strebsam, würde ich jetzt mal sagen.
00:22:48: Und dann kam ich und dann dann so, wie das auch ein Tick ist, weil das komplette Gegenteil.
00:22:52: Aber ich hab dich unterbrochen.
00:22:54: Ja, es äußert sich auch bei jedem Kind komplett anders.
00:22:57: Also bei uns wartet auch so von den Geschwistern, unsere älteren Schwestern, da haben die Eltern gesagt, Rauch nicht.
00:23:05: Wir haben einfach gesagt, okay, wir rauchen nicht.
00:23:06: Bei den Jüngeren rauch nicht.
00:23:09: Schau mal, wie viel Zigaretten ich rauchen kann.
00:23:11: Also ich habe zwei jüngere Brüder und zwei ältere Schwestern.
00:23:14: Komplett unterschiedlich, wie die halt ticken und wie man die auch dann vielleicht erziehen muss oder hätte müssen.
00:23:22: Mein Vater ist schon so, man könnte jetzt neu Deutsch sagen so ein Macher.
00:23:27: Aber der ist jetzt nicht irgendwie ein krasser Macho oder sowas.
00:23:31: Also so... habe ich ihn zumindest nicht wahrgenommen.
00:23:34: Also klar, der mag schon James Bond Filme und so was, aber der sagt jetzt nicht mein Sohn, du musst dies und das machen, sonst bist du kein richtiger Mann oder so.
00:23:45: Der wollte auch nie, dass wir zum Beispiel Kampfsport machen oder Jagen gehen oder so.
00:23:51: Er ist dann eher so musisch interessiert und ja.
00:23:58: Schon, schon auch ein bisschen so ein, so ein sensibelchen, der halt auch kuschelrock und so.
00:24:02: Das würdest du jetzt sagen, daran erkennt man, dass er ein sensibler Mann ist.
00:24:05: Denn das ist deine Definition, ein sensibler Mann ist... Du hast... Da muss ich jetzt nochmal ganz kurz fragen, das fand ich interessant.
00:24:10: Am Anfang hast du ja gesagt, verstehst du dich schon selbst als sensibler Mann.
00:24:14: Ich denke schon, ja.
00:24:15: Ich glaube nicht, dass mich andere Leute so wahrnehmen würden, aber...
00:24:18: Würdest du denn deine Partnerin nicht so wahrnehmen?
00:24:21: Das ist eine gute Frage.
00:24:22: Also bist du heimlich sensibel?
00:24:25: Sieben merkt schon, dass ich sensibel bin, glaube ich.
00:24:28: Also, ich glaube, dass sich die Sensibilität anders äußert manchmal.
00:24:33: Also ich spüre schon sehr, sehr viel, aber das hat nicht, ich kann das nicht so gut verbalisieren.
00:24:39: Also zum Beispiel mag ich es, wenn eine Show ist, von Hazel oder auch von uns beiden oder früher, als ich noch selber aufgetreten bin, bei POTUSLAMS auch von mir, mochte ich immer beim Einlass im Raum zu sein, weil ich das Gefühl hatte, Wenn sich der Raum füllt beim Einlass, krieg ich ein besseres Gefühl für die Leute.
00:24:59: Und hab dann das Gefühl gehabt, ich kann jeden Menschen im Raum spüren, so irgendwie.
00:25:04: Und ich mein, das ... keine Ahnung, wer kann das schon?
00:25:07: Ich nicht.
00:25:10: Ich bin
00:25:10: sehr voll die Gabe.
00:25:11: Ja, aber es ist halt auch ... Aber ich kann jetzt dann früher nicht ... Ich kann das nicht groß verbalisieren oder so was.
00:25:17: Also, ich weiß auch nicht.
00:25:19: Ich glaub, ich merk schon manchmal ... Was eine gewisse Wirkung hat und wie Dinge funktionieren und so aber.
00:25:27: Wenn du die Menschen so spürst also ein bisschen kann ich schon nachvollziehen hast du dann auch vielleicht leichte Tendenz.
00:25:34: So andere Bedürfnisse über deine eigenen zu stellen.
00:25:39: Auf jeden Fall ja also auf jeden Fall.
00:25:43: Es ist zum Beispiel auch so und das musste ich jetzt auch lernen.
00:25:49: Ich habe mich jetzt im letzten Jahr noch mal ein bisschen intensiver mit Ernährung und sowas befasst.
00:25:54: Und bei mir ist halt so vom Essverhalten her, ich esse immer so viel wie alle essen.
00:25:59: Also ich kann quasi nicht, wenn ich mit Leuten Pizza essen gehe, dann der eine sein, der einen Salat bestellt.
00:26:05: Und wenn es halt allen schmeckt, dann schmeckt es mir auch.
00:26:07: Und ich würde nie alleine trinken oder, gut ab und zu rau ich schon mal ein Joint, aber halt... Das ist irgendwie immer so.
00:26:15: was, so ein Gruppending, ich weiß auch nicht.
00:26:17: Also ich bin glaube ich schon ein Herdentier, aber bei mir äußert sich das nicht so, dass ich im Mittelpunkt stehen muss und alle irgendwie unterhalten muss und alle irgendwie pliesen muss, sondern dass ich eher so dabei bin und es einfach cool finde, wenn es so einen Rahmen gibt, in dem halt alle anderen irgendwie was machen können.
00:26:34: Das Pizza-Beispiel, wenn du jetzt unbedingt einen Salat willst, dann würdest du halt trotzdem eine Pizza bestellen.
00:26:38: Also es ist schon so, dass du das priorisierst.
00:26:43: So fit in, sich da anzupassen?
00:26:49: Ja, ja, schon auf jeden Fall, würde ich schon sagen.
00:26:51: Also ich finde es schön, nicht aufzufallen.
00:26:54: Ich habe ja auch keine Sleeves oder keine Ahnung, irgendwie eine crazy Frisur oder so.
00:26:59: Also irgendjemand hat mal zu mir gesagt.
00:27:04: Du siehst aus, es wärst du vom Dorf, du bist aber gar nicht vom Dorf.
00:27:07: Das war eigentlich ein Kompliment.
00:27:10: Es klang so wie eine Beleidigung, aber es fand ich eigentlich ganz cool.
00:27:13: Mir ist es schon früher aufgefallen, zum Beispiel die Leute, die viel gekifft haben, es waren nicht die mit den Dreads, oder die Leute, die bei Metalbands die krassen Schlagzeuger waren, die sahen meistens ganz normal aus, weil die quasi nicht das an sich selber zu Schaustellen müssen.
00:27:28: Weißt du, was ich meine?
00:27:31: Und natürlich wirst du auch nicht so oft angehalten, wenn du normal aussehst und mega viel Marihuana dabei hast.
00:27:37: Aber würdest du manchmal lieber, keine Ahnung, dich voll zu tätowieren, oder?
00:27:42: Nee.
00:27:43: Das ist mir einfach egal.
00:27:44: Das möge ich einfach komplett egal.
00:27:46: Was ist dir egal?
00:27:48: Wie ich aussehe.
00:27:49: Nee, das glaub ich dir nicht.
00:27:51: Machst du den Sport nur für die Mentalen?
00:27:53: Schon viel, ja.
00:27:54: Also natürlich ist es cool, gut auszusehen.
00:27:57: Klar, irgendwie.
00:27:59: Sag doch mal, wenn jemand... Ich frag, wieso machst du Sport, sag ich mal.
00:28:03: Weil wir deshalb alle Sport machen, damit sie halt irgendwie sexy sind.
00:28:06: Aber ich weiß auch nicht.
00:28:14: Ich hab zum Beispiel in meinem Schrank, ich hab eine Boxershorts.
00:28:17: Also nicht eine Einzige, aber ich hab halt eine fünfzigmal.
00:28:22: Und ich hab einen paar Socken fünfzigmal.
00:28:25: Und wenn ich die eine gefunden hab, dann ... Ich kann auch drei Monate lang jeden Tag dasselbe essen.
00:28:31: Also mir ist das wirklich egal, ich weiß auch nicht.
00:28:35: Ist dir das egal oder verschafft dir das einfach Ruhe im Kopf?
00:28:38: Wahrscheinlich ist es so Mental Load, der dann einfach weg ist.
00:28:42: Ich schreibe auch manchmal, wenn ich irgendwo bin, Hazel, was kann ich essen?
00:28:47: Weil ich mag das nicht in eine Karte zulesen oder wenn ich irgendwo bin und jemand anderes bestelle, sage ich einfach, das nehme ich auch oder so.
00:28:55: Okay, ja, weil, das habe ich auch alles.
00:28:58: Aber ich frage mich halt, ob das, ist das wirklich... so dass einem das egal ist oder dass man das nie gelernt hat.
00:29:08: Man hat bestimmt auch sich zurückstecken müssen, auf jeden Fall.
00:29:12: Also klar, bei einer Großfamilie und bei uns, wir sind noch oft umgezogen, wir waren noch mal in den USA, da war ich, glaube ich, zwei oder drei, sind wir gerade in den USA geflogen, haben ja in Boston gewohnt, dann war ich noch mal später in Boston, hab da, bin dann die erste Klasse gegangen und so, als war es schon immer eher so, mach einfach deinen Dingen.
00:29:30: Und wenn du das irgendwie schaffst, dann sind alle zufrieden, dann gibt es auch keine Probleme.
00:29:35: So irgendwie.
00:29:37: Wie meinst du, das machen wir dein Ding?
00:29:39: Ja, gute Noten, keine Ahnung, fallen nicht auf.
00:29:44: War das so?
00:29:46: Ganz lange Zeit hat es gut funktioniert, aber ich hatte dann schon eine Phase, wo ich richtig ausgerastet bin.
00:29:50: In der Obertheit
00:29:50: klassisch?
00:29:51: Ja, genau, wo ich dann auch so mit Alkoholvergiftungen krankenaus abgeholt werden musste.
00:29:56: Ja, Auto und Fälle hatte und halt ständig irgendwas war, keine Ahnung.
00:30:02: Also irgendwann war es dann so, dass bei den Eltern dachte, naja, der wird irgendwann unter der Brücke schlafen und also richtig so schwarz ist scharf.
00:30:11: Was hat das vor allen Dingen, kannst du sagen, mit der Beziehung zu deinem Vater gemacht, als du so rebellisch wurdest?
00:30:18: Weil bei mir war das so, wir sind dann richtig, also da sind wir richtig jahrelang aneinander geknallt.
00:30:22: Ja, ja, bei uns auch.
00:30:23: Also wir haben dann auch mal ein paar Jahre nicht wirklich miteinander geredet.
00:30:28: Also der war auch richtig sauer, dass ich nicht in den wissenschaftlichen Bereich gehe, sondern halt irgendwie so in diesen künstlerischen Alter.
00:30:36: Echt?
00:30:37: Ja, ja.
00:30:38: Und jetzt kann er aber...
00:30:39: Jetzt findet das wieder cool.
00:30:40: Aber das war gut.
00:30:41: Weil du
00:30:41: Erfolg hast, oder?
00:30:43: Bestimmt, ja.
00:30:45: Ja, wahrscheinlich ist es so einfach.
00:30:47: Also, oder vielleicht auch, weil er sieht, dass Heyso nicht eine gute Beziehung haben, dass wir halt glücklich sind, dass wir coole Kinder haben, es hilft bestimmt auch.
00:30:55: Aber
00:30:58: ja, es gab dann schon so, aber es war eben auch, da kamen, glaube ich, sehr viel zusammen.
00:31:02: In meinen Eltern haben sich dann auch getrennt.
00:31:04: Mein Vater hatte dann eben eine relativ erfolgreiche Karriere selber.
00:31:09: Also ich habe so zwischen...
00:31:10: Wann haben deine Eltern sich getrennt?
00:31:12: Ja, das war ein langer Prozess, aber ich würde sagen so zwischen... Wie häufig
00:31:15: so?
00:31:16: Zwischen zehn, wo ich zehn war und zwanzig, so ungefähr.
00:31:22: Das
00:31:23: war wirklich über mehrere Jahre, also das dann mal ausgezogen, dann wieder eingezogen und so.
00:31:28: Ich habe ganz früher relativ viel Kontakt mit meinem Vater gehabt und dann halt eben eine ganz lange Zeit quasi gar nichts.
00:31:35: Wie lange?
00:31:36: Also wirklich so, also eben so zwischen zehn und zwanzig habe ich den kaum zu Gesicht bekommen und wenn dann nur mal so ganz kurz.
00:31:44: Und dann war ich auch immer nur einer von vielen, also quasi die Kinder oder die Jungs oder so.
00:31:49: Und dann irgendwann, es war dann eigentlich ganz schön, hatte ich wieder eine direkte Verbindung zu ihm, weil er dann, glaube ich, gemerkt hatte, wenn ich mich jetzt nicht mit dem befasse, dann passiert einfach, dann haben wir einfach gar keine Beziehung mehr.
00:32:03: Und dann hat er sich mit jedem einzelnen Kind ein bisschen mehr beschäftigt, weil er dann halt eben getrennt war und wusste, ja, sonst gibt es keine Familie mehr, quasi.
00:32:11: Und das war ich dann ganz cool.
00:32:13: Und hast du es ihm dann leicht gemacht oder dieses wieder re-connecten?
00:32:18: Ich habe ihm einmal alles gesagt, was ich an ihm scheiße finde.
00:32:22: Echt?
00:32:23: Ja.
00:32:24: Wow.
00:32:24: Dann haben wir uns umarmt und geweint und dann war alles okay.
00:32:27: Wann war das?
00:32:27: Da war ich so zwanzig.
00:32:30: Stark.
00:32:30: Ich habe gesagt, das war echt, das war ziemlich viel richtig beschissen und ich werde es anders machen, wenn ich selber einen Kind kriege und dann dann gings.
00:32:40: Wow, wo hast du denn den Mut hergenommen?
00:32:42: Das ist einfach so passiert.
00:32:43: Ich hab versucht, ein Geschenk vorbeizubringen.
00:32:46: Und dann war zufällig da, das wusste ich nicht.
00:32:49: Ich wollte das vor die Haustür legen.
00:32:53: Und dann haben wir so kurz miteinander geredet.
00:32:57: Und dann hab ich immer einfach mal alles gesagt, was mich in dem Zeitraum so beschäftigt hat.
00:33:03: Warum war's da ich so oft weg?
00:33:05: Warum hast du mich in meiner ganzen Kindheit kein einziges Mal gelobt?
00:33:09: Wie kann man so sein?
00:33:10: Keine Ahnung.
00:33:12: Ähm, und ich glaube, dass er das selber gar nicht, also, das war nicht bewusst von ihm so, sondern das war einfach, der das auch so mitbekommen von seinem Vater und hat das dann halt irgendwie einfach so gemacht.
00:33:26: Ich meine, man darf ja auch nicht vergessen, die Generation ist ja von ehemaligen Soldaten oder auch Nazis, äh, wurde die großgezogen, ja, und da wurde natürlich auch ganz viel nicht thematisiert.
00:33:42: Von daher, ja, keine Ahnung.
00:33:45: Und dann hab ich das eben einfach so gesagt, also so aus mir rausgebrochen.
00:33:50: Und dann war irgendwie alles okay.
00:33:52: Hat er gut reagiert?
00:33:54: Ja.
00:33:55: Ich mein, er ist ja auch Therapeut, also von der... Er kann das.
00:33:59: Oder Psychiater, aber er checkt das schon, ja.
00:34:02: Also
00:34:02: er ist nicht in die recht Fertigung gegangen oder so, oder?
00:34:04: Nee, gar nicht so.
00:34:05: Voll gut.
00:34:06: Und das war so ein Schlüsselerlebnis.
00:34:08: Ich
00:34:08: glaub schon, ja.
00:34:09: Ich weiß gar nicht, ob er das noch weiß, vielleicht spannend ist, ihn mal zu fragen.
00:34:12: Stimmt, weiß er das noch.
00:34:13: Ich hab das sehr viel später gemacht, ich hab das vor drei Jahren oder so gemacht, hab ich meinen Vater konfrontiert.
00:34:19: Und das war aber eher so aus dem Effekt heraus.
00:34:23: Das ist dann auch einfach so aus mir raus, aber sehr impulsiv.
00:34:27: Und dann haben wir ein paar Gespräche geführt und das war echt, das war gut für unsere Beziehung.
00:34:31: Wir hatten vorher auch eine gute Beziehung, aber so eng wie jetzt, waren wir davor nicht.
00:34:36: Das war gut.
00:34:37: Ich glaube, einmal konfrontieren.
00:34:39: Ich denke mir halt auch immer mal wieder jetzt, wo man selber Kinder hat.
00:34:43: Und wenn man so zurückdenkt, also jetzt nicht nur bei den Eltern, sondern auch bei dem ganzen Umfeld früher und auch bei den Lehrern früher und so.
00:34:51: Wie konnte man so zu Kindern sein?
00:34:53: Also weiß ich, verstehe das halt nicht.
00:34:55: Es geht dir vielleicht ähnlich, wenn man zu Hause mit seinen Kindern ist und dann denkt, das wäre absurd, jetzt die irgendwie zu schlagen oder so.
00:35:03: Oder irgendwie zu demütigen oder zu Piesack oder zu Fatschämen oder was weiß ich fast.
00:35:10: Und ich find's halt krass, wie früher mit uns teilweise umgegangen wurde.
00:35:15: Ist dir das passiert?
00:35:17: Ja, ja, schon.
00:35:18: Fett-Shame?
00:35:18: Ja, ja.
00:35:19: Wann in der Schule oder was?
00:35:20: Mhm.
00:35:21: Aber nicht von Lehrern.
00:35:22: Doch, doch, von Lehrern
00:35:23: auch.
00:35:24: Hättest du manchmal Bock, die auch so zu konfrontieren wie deinen Vater?
00:35:26: Nee,
00:35:27: nee, nee.
00:35:28: Ich finde ... Ich glaub eh, dass man Menschen ab einem gewissen Punkt nicht mehr ändern kann, schon gar nicht, wenn die das nicht selber wollen.
00:35:38: Und ich bin dann irgendwann einfach so, dass ich so denk, ach.
00:35:41: So, you do you.
00:35:43: Das ist ja auch schön am Erwachsenen sein, man kann einfach sein eigenes Ding machen und muss nicht sich mit Leuten abgeben, auf die man keinen Bock hat.
00:35:52: Ja, das ist recht.
00:35:54: Auch im Privaten, also es muss man ja auch lernen, dass man halt im Privaten...
00:35:57: Kann das gut?
00:35:58: Ja, mittlerweile schon.
00:35:59: Also es gibt Familienfeste, auf die gehe ich einfach nicht mehr.
00:36:02: Echt?
00:36:02: Dann sag ich einfach, ne, zick durch.
00:36:05: Wie machst du das?
00:36:06: Genauso.
00:36:08: Das kommt natürlich auch entsprechend an.
00:36:10: Also das wird dann natürlich monateljahrelang thematisiert.
00:36:14: Warum ist der so, aber ich denke, warum irgendwie achthundert Kilometer irgendwo hinfahren, um ein Stück Kuchen zu fressen, der mir nicht schmeckt und mich irgendwie zu demütigen zu lassen und dann wieder zurückzufahren in meiner Freizeit.
00:36:29: So, das mache ich einfach nicht mehr.
00:36:31: Kein Bock drauf.
00:36:33: Aber voll gut, weil das gelingt mir noch nicht so gut.
00:36:36: Und ich hätte jetzt vermutet, dass du das dann eher machst wegen dieser, von mir selbst jetzt dir diagnostizierten Angepasstheit.
00:36:44: Also mir fällt sowas super schwer, so nein zu sagen.
00:36:46: Auch so, wenn ich denke, das muss jetzt so sein, da muss ich jetzt hin und so.
00:36:50: Ich bin nur angepasst gegenüber Leuten, die mich unmittelbar umgeben und zum anderen, die gut für mich sein wollen oder die in meiner Gruppe sind irgendwie.
00:37:02: Also irgendwelche Leute, die ich einmal im Jahr sehe oder sowas.
00:37:07: Grüße gehen raus, Andy.
00:37:08: Ja,
00:37:08: Grüße gehen raus.
00:37:11: Ich möchte noch einmal ganz kurz sprechen über euch als Familie oder als Paar, die ja schon in der Öffentlichkeit steht.
00:37:22: Du hast mal gesagt, dass du das narrativ steuerst von dem, was so an die Öffentlichkeit gerät.
00:37:29: Aber kann man das überhaupt?
00:37:30: Wirklich.
00:37:30: Ja.
00:37:31: Boah, das wäre ja sehr vermessen, wenn ich sagen würde, dass ich das irgendwie schaffe.
00:37:36: Naja, ich meine ich sehr viel von dem, was von uns beiden gepostet wird, zumindest in unserem eigenen Medienhaus, geht irgendwann mal durch meine Augen und Ohren, aber auch meistens nur, um das für Hazel fortzufiltern.
00:37:51: Also wenn es irgendwo eine grenzwertige Stelle gibt.
00:37:54: Keine Ahnung könnte man denen Witz als Transfob auffassen?
00:37:58: oder was ist ich was?
00:37:59: dann besprech ich das halt mit Hazel aber alles vorher.
00:38:03: Keine Ahnung ist der Sound gut?
00:38:05: ist das Bild überbelichtet bla bla und so versuche ich halt alles irgendwie von ihr fern zu halten und halt selber irgendwie zu entscheiden.
00:38:13: Bist du da so.
00:38:15: Also das meinst du mit Passgeber.
00:38:16: du bist verantwortlich für all das was im Hintergrund ist.
00:38:19: Für viel ja.
00:38:22: Also.
00:38:23: Ich würde schon sagen für das meiste.
00:38:24: Doch, das ist manchmal auch für Streit oder ... Zwischen
00:38:27: Hessen und mir?
00:38:28: Null.
00:38:29: Das ist das Witzige.
00:38:30: Null, null.
00:38:31: Wie
00:38:31: macht ihr das?
00:38:32: Wir streiten gar nicht.
00:38:34: Also es gibt halt natürlich Argumente, so, oder irgendwie, dass wir mal diskutieren.
00:38:39: Aber es ist nicht so, dass wir irgendwie laut werden und uns den Kopf schmalen, immer machst du das, oder so.
00:38:47: Nee?
00:38:47: Nee, das ist uns einfach zu blöd.
00:38:49: Das ist auch nicht.
00:38:50: Das ist auch natürlich einzigartig, also ... Schau, da fange ich jetzt an zu weinen.
00:38:55: Nee, das gibt's gar nicht.
00:38:58: Nee, das gibt's auch nicht.
00:39:00: Aber es war schon immer so.
00:39:04: Wir haben uns kennengelernt und hatten das Gefühl, wir kennen uns schon unser ganzes Leben.
00:39:08: Wir hatten auch extreme Parallelen in der Biografie.
00:39:11: Wir haben uns immer über alles unterhalten und unterhalten können.
00:39:15: Es gibt keine ... Es gibt nie irgendwie Sachen, wo einer von uns sagt ... Boah, da bin ich komplett raus, oder das interessiert mich nicht, oder was.
00:39:25: Das fand ich aber Häsel immer so cool.
00:39:27: Das war der Moment, wo ich mich wirklich in sie verliebt hat, war, dass man sich mit ihr über Hegel unterhalten kann, aber auch über Moneyball.
00:39:36: Also, du kannst über alles mit der Reden.
00:39:38: Du kannst über McFlurry reden und über irgendwie fucking Noma in Kopenhagen.
00:39:43: Und die kennt halt alles so.
00:39:46: Und das ... Und dann wird halt irgendwie geschaut, was ist jetzt irgendwie am sinnvollsten und dann machen wir das halt.
00:39:52: Und dadurch, ich glaube nur so geht es auch, weil es ist halt eben das von, von Mental Load auch gesprochen.
00:39:58: Es ist halt so viel Mental Load, es wird es dann einfach immer verteilen auf zwei Gehirne.
00:40:02: Also ich würde es auch gar nicht sagen männlich, weiblich oder sowas, aber es ist einfach, ja, eine Gruppe kann halt mehr als der Einzelne.
00:40:11: Und ist halt dann ganz klar, was gegessen wird, entscheidet sie.
00:40:17: welche Kameras gekauft werden, entscheide ich, welche Witze sie auf der Bühne macht, entscheidet sie und so weiter.
00:40:23: Es geht halt immer so.
00:40:25: Darüber wollen wir gleich im Bundestag noch sprechen, wie ihr das aufteilt.
00:40:28: Ich hätte jetzt unterstellt, dass ihr da vielleicht ähnliche Struggles habt, wie wir das hatten, aber anscheinend funktioniert es.
00:40:36: Was waren eure Struggles?
00:40:37: Naja, also dieses ist jetzt nicht genau das Gleiche wie bei euch, aber beide auch in der Öffentlichkeit, beide irgendwie noch einzelne Jobs, aber auch zusammen Jobs.
00:40:47: Und dann auch noch Eltern und dann dieses, diese Maxime Fifty-Fifty.
00:40:51: Das war halt schon sehr viel auch Zerren und Diskussionen.
00:40:56: Okay, ist es jetzt gerade fair?
00:40:58: Jede Woche ist es jetzt gerade fair?
00:41:00: Nein, es sind natürlich nie fair.
00:41:02: Und daraus sind schon viele Streitigkeiten entstanden.
00:41:04: Warum wir uns auch mitunter oder unter anderem letztlich getrennt haben.
00:41:09: Und wenn ich dir jetzt so zuhörte, denke ich mir, wie funktioniert das?
00:41:12: Wie kriegen wir das denn?
00:41:13: Das besprechen wir dann im Bonus-Teil.
00:41:15: Da kannst du dann Ja, hast du was mitgebracht?
00:41:17: Ich
00:41:17: hab noch was für dich, ja genau, ich hab noch was mitgebracht und zwar zum einen schon mal hier.
00:41:21: Ich hab Hazel mich gefragt, weil sie halt auch mich besser kennt manchmal als mich.
00:41:27: Wie oft ich weine und wie ich weine?
00:41:31: Also ich glaube, du weinst wahrscheinlich so fünfmal im Jahr und davon sehe ich dich zweimal.
00:41:37: Ich glaub, dass du wahrscheinlich manchmal weinst, wenn du draußen bist oder wenn ich nicht zu Hause bin.
00:41:43: Und das letzte Mal habe ich dich aber positiv weinen gesehen nach dem ESC.
00:41:46: Da hast du sie so geweint und gesagt, ja, dass du schon auf mich bist.
00:41:52: Voll schön.
00:41:55: Fünfmal im Jahr hätte ich gesagt, so ein bisschen viel.
00:41:57: Ich hätte vielleicht gesagt, so zweimal oder so.
00:42:00: Aber dann vor ihr trotzdem zweimal?
00:42:03: Weil sie hat gesagt, fünfmal insgesamt und zweimal vor ihr.
00:42:06: Also weinst du hundertprozent der Fälle
00:42:07: vor?
00:42:08: Nee, nee, ich würde schon sagen, dass ich auch ab und zu mal so für mich wein.
00:42:11: Aber es ist dann wirklich mehr so, tatsächlich draußen, ich mache ja manchmal Spaziergänge und es dann einfach so... So Weltschmerz, so dass ich manchmal denke, oh Gott.
00:42:22: Aber was ist es dann?
00:42:23: Ja, Trump.
00:42:25: Das war die mal Krise.
00:42:26: Wirklich?
00:42:27: Israel, was ist ich?
00:42:28: Also, you name it.
00:42:29: Wegen solchen Sachen wein ich dann.
00:42:31: So, auch da wieder, ne?
00:42:33: Wenn das jetzt schon so ist, wie ist es dann erst in zwanzig Jahren?
00:42:39: Also dann Angst um deine Kinder, oder?
00:42:41: Ja.
00:42:42: Um die Lebensqualität von meinen Kindern, klar.
00:42:44: Oder von allen Kindern halt.
00:42:46: Aber, ähm, ja, das war es eigentlich.
00:42:49: Aber auch noch was anderes mitgebracht, das finde ich auch witzig, weil ich zufällig bin, mir gefunden, schon mal hier Werkbuch für Jungen.
00:42:55: Das ist total geiles Buch, tatsächlich.
00:42:57: Hast du es gelesen?
00:42:58: Ja, ich habe das früher total gemocht.
00:43:00: Was steht da drin?
00:43:01: Das sind einfach so Sachen, die man basteln kann als Junge.
00:43:03: Aber
00:43:03: nur Jungen?
00:43:04: Ja, und ich habe mal, das sind wirklich sehr, sehr coole Sachen.
00:43:07: Ich hatte mal den Traum schon ganz lange her, vielleicht mache ich das irgendwann mal, das zu übersetzen in die Jetzt-Zeit und auch für, also für, dann müsste man sagen.
00:43:15: Personen oder so.
00:43:17: Oder Mädchen.
00:43:19: Und halt auch so was wie Handyhüllen oder so.
00:43:22: Also auch Sachen, die halt neuer sind.
00:43:23: Aber das sind eigentlich so, wie baut man eine Klingel, wie feindet man ein Schiff.
00:43:28: Wer hat dir das geschrieben?
00:43:29: Es ist beim Fahrzeug, glaube ich, früher so rumgefahren.
00:43:33: Hast
00:43:33: du irgendwas daraus gebastelt?
00:43:34: Ja, ganz viel.
00:43:35: Also wirklich viel.
00:43:36: Das
00:43:36: sieht wahnsinnig technisch und kompliziert aus von ihr.
00:43:38: Das sind auch
00:43:38: wirklich krasse Sachen.
00:43:39: Also so ein Terrarium bauen und so.
00:43:42: Wow.
00:43:43: Bist du da begabt?
00:43:44: Ein
00:43:45: bisschen, würde ich schon sagen, ein bisschen Seifenkiste.
00:43:48: Ich weiß auch, wahrscheinlich ist vieles davon nicht mehr PC oder würde man nicht mehr so machen.
00:43:51: Oder es gäbe irgendwie Bestimmungen.
00:43:53: Ich glaube,
00:43:53: bei Seifenkisten musst du ja nicht so Sorgen machen.
00:43:55: Bist du, machst du sowas für deine Kinder?
00:43:57: Die sind auch so klein, ne?
00:43:59: Ich versuche wahnsinnig viel so Crafty mit denen zu machen.
00:44:03: Also so mit den Händen, Sachen anbauen.
00:44:05: Wir haben jetzt irgendwie gestern eine Paprika gepflückt oder so, solche Sachen.
00:44:09: Ist das deine Rolle?
00:44:10: Also, grenzt sich das zu Hazels Rolle ab, irgendwie, oder?
00:44:14: Das ist eine gute Frage.
00:44:17: Vielleicht, aber Hazel kocht zum Beispiel mit den Kindern.
00:44:20: Also von daher.
00:44:20: Das
00:44:21: sind ja genau die Tische, die ist bedient.
00:44:22: Ja, aber
00:44:23: ich mache zum Beispiel Gartenarbeit und ich gehe regelmäßig zu einer Fluristin, dann macht sich immer Hazel lustig so, ah du wieder mit deinen Fluristen.
00:44:32: oder ich mag zum Beispiel Musicals und Hazel auch, aber nicht so sehr wie ich oder keine Ahnung, also es gibt dann bestimmt auch Sachen, die unterschiedlich sind.
00:44:41: oder ich weiß mehr über die Kardashians als Hazel oder keine Ahnung.
00:44:46: Aber ich würde schon sagen, dass so dieses mit Händen machen und auch Sachen anfassen und Sachen bauen und so, dass das irgendwie wichtig ist.
00:44:54: Und das haben wir in unserer Kindheit auch viel gemacht und das finde ich auch schön.
00:44:57: Also wenn ich daran zurückdenke, dann denke ich an diese Sachen Körbeflechten oder Sachen Sägen, dann auch so eine kleine Werkstatt im Keller, wo man so Sachen gesägt hat und so.
00:45:06: Aber ich glaube, das ist ja so... Das ist ja der Podcast eigentlich, wenn ich so verstanden habe, ist ja... Geht ja der Frage nach, gibt es eigentlich sowas wie Männlichkeit, oder?
00:45:15: Das ist ja eigentlich der Podcast.
00:45:16: Das wäre
00:45:17: jetzt meine abschließende Frage vor dem Spiegelwesen, ob du manchmal oder ob du überhaupt darüber nachdenkst, was es bedeutet, einen Mann zu sein.
00:45:22: Ich habe zum ersten Mal darüber nachgedacht, bevor ich hergekommen
00:45:25: bin.
00:45:25: Ja, sehr gut.
00:45:26: Da kannst du jetzt dieses tiefen fundierte Überlegenes wissen.
00:45:29: Ich habe wirklich gedacht, ich habe mich das noch nie gefragt, was ist eigentlich ein Mann und was muss ich machen, um... besonders männlich zu sein oder keine Ahnung.
00:45:39: Und ich glaube, dass man schon das Argument machen könnte.
00:45:45: Und ich glaube, da würden auch die allermeisten Leute mitgehen, dass Männlichkeit mit so was wie körperlicher Stärke korrelieren kann und mit allem, was da irgendwie dazugehört.
00:46:01: Also es ist ja auch so als Arbeitgeber, wüsste vielleicht auch wissen, dass Deine Arbeitnehmer in, wenn sie weiblich sind irgendwie nur, glaub ich, fünfzehn Kilo heben dürfen und männlich, glaub ich, vierzig Kilo oder so, das ist ganz klar gesetzlich so geregelt.
00:46:16: Also wenn du zu einer Angestellten sagst, einer Sekretärin oder so, ihr hebt mal den Tisch hoch oder so, dann kann die halt sagen, nee, mach ich nicht, weil der ist zu schwer.
00:46:25: Und bei einem Mann ist halt die Grenze woanders.
00:46:28: Ich habe auch noch nie eine Arbeitnehmerin sich darüber beschweren hören.
00:46:32: Ich will aber auch vierzig Kilo heben.
00:46:34: Also ich denke mir, dass man da schon das Argument machen könnte, dass es da gewisse Unterschiede gibt und dass die vielleicht auch dann mit sowas wie Stabilität korrelieren können.
00:46:45: Wobei ich auch dann nicht genau weiß, es wäre vielleicht auch eine Frage an dich, ob man jetzt als Mann, also du hast ja im Intro gesagt, du musstest sowas wie Stabilität finden.
00:46:55: Ich weiß nicht mehr genau, wie du es formuliert hast.
00:46:59: Oder auch die Wahnsignale deines Körpers hast du ignoriert und musst jetzt dann irgendwie hinhören und so.
00:47:04: Und ich weiß es nicht, ob man als Frau gerade, weil man zum Beispiel stärkeren hormonellen Schwankungen unterlegen ist, eher die erkennen muss und gegensteuern muss oder weniger, weißt du ich mein?
00:47:15: Also muss jetzt quasi eine erfordertes Mehrstabilität von einer körperlichen Frau quasi ein Level zu halten.
00:47:24: Bei Hazel ist ja auch so, die muss ja auftreten, egal... wird gesagt ob sie ihre tagart oder nicht.
00:47:28: so es ist dann einfach so.
00:47:29: irgendwie.
00:47:30: jetzt steht schon im kalender oktober twenty achtundzwanzig steht sie dann da irgendwie der jahrhunderthalle vor fünfzigtausend leute oder was was ich was und dann ist es vollkommen egal wie sie drauf ist.
00:47:40: die muss dann einfach auf die bühne Und das machen und zwar nicht weil ich das will und nicht weil sie das will, sondern weil der Veranstalter und sonst wäre das vertraglich mit ihr so ausgemacht haben.
00:47:51: Und wenn sie das nicht machen würde, was natürlich immer geht, wäre das riesiger organisatorischer Aufwand, das wieder rückabzuwickeln und so.
00:48:00: Und ich glaube schon auch, dass das eine extreme Stärke von Frauen erfordert.
00:48:05: da gegenzusteuern, also auch bei Ernährung zum Beispiel.
00:48:08: Also, ich glaube, Männern fällt es leichter, einfach einen Film zu fahren.
00:48:12: Und gerade durch diese Schwankungen ist es dann irgendwie vielleicht ein bisschen komplizierter da.
00:48:18: Ich kenn zum Beispiel auch Veganerinnen, die in manchen Zyklusphasen nicht Veganerinnen sind, weil sie das sonst einfach nicht aushalten, weil sie irgendwie dann Eisen brauchen oder ich weiß es nicht genau.
00:48:28: Aber... Also, ich weiß es ja auch selber nicht.
00:48:31: Das sind jetzt alles körperliche Dinge, wo du dann vielleicht unterscheiden würdest.
00:48:35: Aber glaubst du, es gibt irgendwie über dieses körperliche hinaus, weiß ich nicht, Attribute, die du eher Männern zuschreiben würdest und Attribute, die du eher Frauen zuschreiben würdest?
00:48:46: Oder brauchen wir das überhaupt noch?
00:48:47: Diese Zuschreibung?
00:48:49: Ich glaube, über das körperliche hinaus gibt es eigentlich nix.
00:48:52: Also, ich wüsste jetzt nicht was.
00:48:56: Also, das haben ja alle irgendwie Augen und Kopf.
00:49:00: Ohren und so.
00:49:03: Es wird ja auch wahnsinnig viel geredet über weibliche Humor, die weibliche Perspektive und so.
00:49:10: Und ich weiß immer nicht genau, was damit gemeint sein soll.
00:49:13: Also natürlich finde ich es cool, wenn in allen Positionen Frauen und Männer und nonminäre Personen sind und begrüßt es auch.
00:49:21: Und ich glaube auch, dass es heutzutage, also wenn wir in Management machen würden, von anderen Künstlern in würden, wir glaube ich hauptsächlich Frauen oder Leute, die nicht heterosexuelle weiße Zismänner sind, nehmen, weil das einfach, glaube ich, leichter ist, die jetzt vermarkten, so.
00:49:38: Aber ich wüsste jetzt nicht genau, was das sein soll.
00:49:45: Hast du da eine Antwort auf die Frage?
00:49:46: Nee.
00:49:49: Nee, gar nicht.
00:49:49: Ich sag dann immer radikal, es braucht diese Unterscheidung nicht mehr, aber ich weiß auch nicht, ob das so die finale Antwort ist.
00:49:54: Ähm, bevor wir zum Schluss kommen, lass uns noch unser kleines Spiel spielen.
00:49:59: Ich lese jetzt ein paar Sätze vor und du vervollständigst die.
00:50:02: Mhm.
00:50:03: Kannst dich kurz halten, aber du musst ja auch nicht kurz halten.
00:50:05: Ich
00:50:05: hab die Befürchtung, dass wenn ich mich nicht kurz halte, dass ich dann wahnsinnig viel darüber nachdenken würde.
00:50:10: Das versuche ich einfach.
00:50:11: Ein
00:50:13: echter Mann.
00:50:16: Versucht, körperlich stark zu sein.
00:50:19: Mhm.
00:50:19: Versucht es, muss es nicht sein.
00:50:21: Und es auch nicht schlimm, wenn das nicht ist, aber er versucht es.
00:50:24: Die wichtigsten Männerfiguren meiner Jugend?
00:50:27: James Bond.
00:50:29: Nicolas Cage und Con Air.
00:50:31: So was.
00:50:33: Welcher James Bond?
00:50:35: In meiner Jugend war das Pierce Brosnan.
00:50:37: Aber mein Vater fand immer Roger Moore am besten und eigentlich, würde ich sagen, ist der beste Sean Connery.
00:50:45: Ich finde es schon krass, wenn man diese ganz alten James Bond guckt, also was da für ein Frauenbild.
00:50:49: Der schlägt ja auch Frauen und so.
00:50:50: Ja, das kann
00:50:51: ich noch mal.
00:50:52: Also Sean Conny hat ja auch privat Frauen geschlagen, wurde auch mal im Interview zugefragt und hat dann auch so gesagt, ja, das ist so.
00:51:00: Also das ist schon auch heavy.
00:51:03: Vorbilder sind für mich heute?
00:51:08: Alan Richardson, ein Reacher.
00:51:10: Das ist ein Vorbild.
00:51:11: Was ist das denn?
00:51:12: Reacher, du kennst nicht Reacher.
00:51:14: Ist das ein Film oder?
00:51:15: Eine Serie.
00:51:16: Amazon Prime.
00:51:17: Nee, kenn ich
00:51:18: nicht.
00:51:18: Das ist ein geiler Typ.
00:51:19: Was
00:51:19: ist das für ein Typ?
00:51:20: Ist einfach so, der ist so ein Mann, ein Buch.
00:51:25: Der ist einfach ein geiler Dude, ich weiß auch nicht.
00:51:27: Den schaue ich total gerne an.
00:51:30: Der wird zum Beispiel mal gefragt, weil er hat irgendwie einen Sixpack und der ist halt nur Schoko-Riegel.
00:51:34: Dann wird er gefragt, wie kannst du so essen und so aussehen?
00:51:36: Dann sagt er, schau mich an.
00:51:40: Ja, so schon so ein Stereotyper-Mann?
00:51:43: Voll, aber der lässt es nicht rauszuhängen.
00:51:44: Der ist einfach der krasseste Unterweis.
00:51:46: Okay.
00:51:47: Das müssen wir mal anschauen.
00:51:49: Vor meinem Vater hätte ich gerne gelernt.
00:51:52: Wie man sich rasiert.
00:51:54: Wie man sich die Schuhe bindet.
00:51:56: Viele Kleinigkeiten.
00:51:57: Also, der hat mich wirklich im Stich gelassen.
00:52:01: Bei so Kleinigkeiten.
00:52:03: Wie man einen Kondom benutzt.
00:52:04: So, das musste ich mir alles selber irgendwie überlegen.
00:52:07: Das hat sich nicht
00:52:07: von deinem Vater gelernt.
00:52:09: Er hätte es mir nicht anziehen müssen.
00:52:11: Aber dass man mal zumindest so... Meine Mutter hat dann irgendwann mal zu mir gesagt, ja, ihr müsst mal über Verhütung sprechen.
00:52:15: Ich habe gesagt, Mama, du bist zwei Jahre zu spät.
00:52:18: Ja, keine Ahnung.
00:52:20: Aber das war also so ein paar Sachen, da hätten die mich schon ein bisschen mehr an die Hand nehmen können.
00:52:25: Auch so Mathe, Frühförderung und so.
00:52:27: Ich habe mich ja immer gelangweilt in Mathe in der Schule, aber...
00:52:31: Bist du so begabt?
00:52:32: Ähm, mathematisch war ich schon relativ begabt, würde ich sagen,
00:52:35: ja.
00:52:36: Jetzt werde ich meinen Eltern auch mal vor, dass sie mich nicht gefördert haben.
00:52:39: Dabei war ich einfach nur faul.
00:52:40: Ja, wahrscheinlich.
00:52:41: Ich meine, die haben mich anders gefördert und da hab ich auch nichts draus gemacht.
00:52:44: Also ich hatte ja dann irgendwie Musikunterricht und hab dann nie geübt, also keine Ahnung.
00:52:48: Was war das für ein Instrument?
00:52:50: Ich hab mal Trompete gespielt und mal ein bisschen Klavier und dann hab ich, das hab ich tatsächlich gerne gemacht und viel verfolgt, sechs Jahre oder so im Chor gesungen.
00:52:59: War sogar mal Bass, Stimpfhörer, das war ganz cool.
00:53:04: Warum hast du nicht weitergemacht?
00:53:06: Ich hab sogar dann irgendwann noch Gesangsunterricht genommen, aber ach, keine Ahnung.
00:53:10: Es waren irgendwie andere Sachen wichtiger.
00:53:13: Meinen Töchtern möchte ich mitgeben.
00:53:17: Dass es sich lohnt, geduldig zu sein.
00:53:23: Etwas, was mir schwer über die Lippen kommt, ist?
00:53:27: Nein zu sagen.
00:53:29: Also, früh nein sagen, ganz entschieden.
00:53:31: Und zwar nicht irgendwie ausrasten oder so was, sondern einfach nö, hab ich keinen Bock drauf.
00:53:36: Also klassisch schnell, ich bin in einem Flughafen.
00:53:39: Irgendjemand labert mich voll, herrscht nicht Bock, hier irgendwie Barclay-Kart irgendwas abzuschließen.
00:53:44: Und ich sag einfach die ganze Zeit ja und trage meine Adresse ein, weil ich einfach nicht nein sagen kann in der Situation, weil mir die Person dann irgendwie Leid tut oder...
00:53:50: Aber das ist interessant, weil deine Familie, acht oder neun Kilometer deiner Verwandtschaft, kannst du ja nein sagen für viele.
00:53:55: Ja,
00:53:55: ja, wahrscheinlich.
00:53:56: Ich finde halt auch ein kompliziertes...
00:53:58: Bei mir ist es auch bekehrt.
00:53:59: Barclay sag ich so von rein.
00:54:01: Aber von mir sag ich eher ja.
00:54:03: Okay, spannend.
00:54:04: Angst macht mir?
00:54:08: Die Weltpolitik und die globale Situation.
00:54:13: Ich hätte gern schon früher verstanden.
00:54:16: Dass manche Leute einfach nicht mögen und dass man nicht versuchen sollte, es ihnen recht zu machen.
00:54:25: Also es gibt ja so Leute, wenn du nett zu denen bist, dann sagen die alle erst nur nett, weil er falsch ist.
00:54:29: Wenn du irgendwie schlau bist, sagen die alle erst nur schlau, weil er böse ist.
00:54:32: Weißt du, so die flippen alles immer so ins... Bei dem läuft es nicht, dann zeigst du dir doch, bei mir läuft es nicht hier, ich habe eine Rolex.
00:54:39: Ah, jetzt gibt es da an, weißt du so, das ist immer so.
00:54:41: Und da muss man sich komplett frei von machen.
00:54:45: Ich wünschte mehr Männer.
00:54:49: Er hätten weniger ein Bild davon, was allgemein als cool gilt.
00:54:54: So, da hätten keine Probleme damit, Dinge zu machen, die auch mal ein bisschen aus der Rolle fallen.
00:55:00: Letztens natürlich mit einem Mann ins... Kino gefahren und auf dem Weg dorthin habe ich ihm gezeigt, was für neue Seiden Kunstblumen mich jetzt ausgecheckt habe.
00:55:09: Ich sage, hey, warum zeigst du mir jetzt Kunstblumen?
00:55:11: Ist es nicht komisch?
00:55:11: Ein Mann zeigt dem anderen Kunstblumen und so und ich habe gesagt, hey, ist doch geil, es sind die besten Kunstblumen, die es gibt.
00:55:15: So, keine Ahnung, schau die dir mal an.
00:55:17: Aber du weißt, in seinem Kopf war das so, ein Mann schaut keine Kunst.
00:55:21: Es gibt ja auch Männer, die können nicht entscheiden, ob andere Männer attraktiv sind oder nicht.
00:55:25: Weil die sind, das verwirrt die so krass.
00:55:27: Das
00:55:27: glaube ich denen aber immer nicht.
00:55:29: Ich weiß es nicht, es kann ja schon sein, aber ich meine so Alexander Skarsgard oder Chris Hemsworth oder so, Tom Hardy sind doch geile Männer, so kannst du mich sagen.
00:55:38: Ich muss den jetzt ja nicht gleich einlutschen, aber die sehen einfach gut aus.
00:55:43: Keine Ahnung.
00:55:44: Ja, ich glaube schon, dass jeder beurteilen kann, nur dass viele das eben nicht wollen, weil sie dann sofort irgendwie denken.
00:55:52: War es auch immer.
00:55:53: Die schönsten Tränen.
00:55:55: Boah, die sind glaube ich, wenn sie so richtig rauskullern.
00:55:58: Wenn man in den Tränen die Emotionen ist und man danach gereinigt ist, wenn sie einen komplett befreien, man kann seine Emotionen an Körpersäfte binden.
00:56:11: Manchmal in der Sauna über schlechte Sachen nachdenkt und schwitzt, dann sind die schlechten Sachen nach weg.
00:56:19: Man kann sich so ...
00:56:21: Beim Weinen erlebe ich das, aber beim Schwitzen muss ich mal probieren.
00:56:25: Wann hast du das letztes Mal so geweint?
00:56:27: war so richtig doll.
00:56:29: Ich weiß es nicht genau.
00:56:29: Also so meistens bei was Negativen.
00:56:32: Dass sich danach einfach viel besser gefühlt hast.
00:56:35: Sind danach besser gefühlt, dann weiß ich gar nicht genau.
00:56:38: Aber so, wenn Leute in meinem Verwandtenbekanntenkreis sterben oder so, dann war ich nicht schon klar.
00:56:46: Ich danke dir, Thomas.
00:56:48: Sehr gerne.
00:56:48: Für deine Offenheit.
00:56:51: Ich hab auch viel mitgenommen, weil ich glaube, wir haben irgendwie ähnliche Situationen und... Du hast an der einen oder anderen Stelle aber einen Ansatz, von dem ich mir vielleicht ein bisschen was abschauen könnte.
00:57:03: Ich hoffe nicht.
00:57:04: Doch, doch.
00:57:05: Darüber sprechen wir nämlich gleich im Bonus-Teil auch und da soll es dann insbesondere darum gehen.
00:57:10: Wir haben jetzt gelernt, dass ihr, obwohl ihr so viel am Tisch liegen habt und obwohl ihr beide beruflich mit deiner Verbandezeit das irgendwie schafft, euch nicht komplett zu zerfetzen.
00:57:24: Und das interessiert mich wirklich, wie ihr das schafft.
00:57:26: Vielleicht im Hinblick auf meine Zukunft, aber auch vor allen Dingen im Hinblick auf meine Vergangenheit, weil wir das eben nicht so gut geschafft haben.
00:57:33: Ich bin sehr gespannt, was zu da bericht ist.
00:57:37: Ich werde auch mal ein bisschen berichten, was bei uns vielleicht nicht so gut funktioniert hat.
00:57:41: Und den Bonus Teil findet ihr am Sonntag in der Poly Mo App.
00:57:45: Und wenn euch der Podcast gefällt, dann freue ich mich natürlich, wenn ihr den weiter empfehlt, wenn ich das sehe, wenn ihr bei Instagram zum Beispiel teilt.
00:57:52: Da freue ich mich immer sehr und das ist auch wichtig.
00:57:55: dass ihr das macht, damit dieser Podcast noch ein bisschen mehr Gehör findet.
00:57:59: Überhaupt könnt ihr bei Instagram dem Kanal folgen, wenn ihr bei einem Heimlich-Unterschrift-Podcast und den Link und alle weiteren Infos findet ihr wie immer in Show Notes und wir hören uns im Bundestag wieder.
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